Von Le Hamel nach Lyons-la-Foret

Tagesplanung

Am heutigen Tag muß eine Entscheidung getroffen werden, ob der weitere Reiseverlauf über Armiens nach Westen an die Küste oder nach Süden in Richtung Beauvais erfolgt. Wir entschieden uns für die Südroute. In diesem Fall stehen heute zwei weitere Kathedralen auf dem Programm. Die von Armiens und das unvollendete Meisterstück, die von Beauvais.

Die Kathedrale von Amien kann lt. Wickipedia als die typisch hochgotische Kirche angesehen werden, die z.B. auch als Vorbild für den Kölner Dom diente. Zum Zeitpunkt ihrer Erbauung hatte sie das höchste Mittelschiff aller französichen Kathedralen. Die später erbaute Kathedrale von Beauvais ist noch höher, bei ihr waren aber die baulichen Möglichkeiten der damaligen Zeit überschritten und so stürzten Teile der Kirche ein. Wir werden uns am Nachmittag vom Bauzustand "persönlich informieren". Am späten Nachmittag wird uns der Weg dann noch an zwei Kleinoden vorbeiführen, zunächst an Gerberoy und dann an Lyons-la-Foret, wo wir übernachten werden.

Aufmerksam geworden bin ich durch die TV-Sendereihe "Frankreichs mythische Orte" auf ARTE. Dort werden hübsche Dörfer vorgestellt und mit einem Miniatur-Hubschrauber mit Kamera überflogen. Die ca. 30 Sendungen haben die Hardisk unser Settop-Box fast zum Überlaufen gebracht. Das muß ja alles vermerkt und ausgewertet werden. Im Zuge der Urlaubsvorbereitungen hat sich dann gezeigt, dass die TV-Sendereihe von ARTE auf eine französische Initiative  zurückzuführen war, die zum Ziel hat, den ländlichen Tourismus in Frankreich zu fördern. Mit Les plus beaux villages de France wird einem Ort nach Bewerbung und Auswahlverfahren ein Prädikat verliehen. Diese Kampagne war, so kann man heute schon sagen, überaus erfolgreich. Neben der französichen Initiative wurden auch in Italien und Spanien ähnliche Aktivitägen gestartet.

Fahrstrecke ca. 150 km

Wir starten in Le Hamel [1] und Besichtigen die Kathedralen von Amiens [2] und Beauvais [3]. Anschließend besuchen wir Gerberoy [4] und übernachten in Lyons-la-Foret [5].

© Microsoft/NAVTEQ und deren Lieferanten

Amiens

Vom Navi gut geleitet erreichen wir das Zentrum von Amiens und finden einen guten (großen) Parkplatz. Wir besuchen die Kathedrale, die gleich in der Nähe auf einem kleinen Hügel liegt.

Beauvais

Die Kathedrale von Bauvais liegt mitten im Ort, völlig verbaut, schwer zu fotografieren. Die Spuren der Zeit sind deutlich sichtbar. Streben und Verstärkungen sind notwendig, um den kühnen Bau vor dem Einsturz zu bewahren.

Gerberoy

Das kleine Dorf Gerberoy liegt mitten in der Pampa, normalerweise fährt dort keiner vorbei. Da sich mit der Auszeichnung als "Les-plus-beaux-villages-de-France" ein gewisser Tourismus entwickelt hat, ist der kleine Parkplatz am Ortseingang gut gefüllt. Wir steigen aus und schlendern duch den Ort.

Lyons-la-Foret

In Lyons-la-Foret checken wir zunächst am Camping ein. Es ist sehr heiß, daher lehnen wir die uns zugewiesene (sonnige) Parzelle ab und bitten darum, uns selbst eine schattige zu suchen. "Ok, wenn Sie eine finden..." antwortet man uns. Und dann zeigt sich, was so ein Mini-Dorf, zwar "Plus-Beaux-de-France", aber eben Mini, doch für Touristen anzieht. Der Camping war gut gefüllt, d.h. alle Parzellen mit Schatten waren schon belegt. Bis auf eine, und die war mitten drin. Ich will ja nicht mit der Größe des Ducatos prahlen, aber um sich das nur halbwegs vorzustellen folgender Hinweis: Ozeansriese in Badewanne. Das triffts. Ich also fast mit Zollstock die Parzelle, den Weg und den Kurvenradius ausgemessen, dann 20 min rangiert und - passt. Und wenn man dann denkt, die netten Nachbarn würden sich aufregen - nix, wir sind ja in France, in Vacances, da gehts ruhig zu.

Nachdem wir erfolgreich im Schatten den Nachmittag verbracht haben, rüsten wir zur Dorfbesichtigung. Wir stellen fest, dass außer 2 Kneipen und einem Nobelrestaurant der Ort nicht viel zu bieten hat. Außer der Hauptattraktion natürlich, eine alte hölzerne Markthalle aus dem 17. Jahrhundert. Und natürlich außer dem Haus von Maurice Ravel, dem französichen Komponisten.